Statistisch gesehen sucht jedes zweite Unternehmen in Deutschland Ingenieure. Absolventen sind also gefragt wie nie und damit haben auch alle, die Ingenieurwesen studieren wollen, später gute Berufschancen. Die Zukunftsaussichten hängen jedoch nicht nur mit der Situation auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch vom Interesse an der Tätigkeit selbst ab.
Ob man sich für Technik begeistern kann und erfahren möchte, wie die moderne Welt funktioniert, spielt beim Ingenieurstudium eine große Rolle. Wenn man Interesse daran hat, das Leben aktiv mitzugestalten, sich Neues auszudenken oder Bestehendes zu verbessern, ist der Ingenieurberuf genau das Richtige.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Wenn man einen Ingenieurstudiengang an einer Universität beginnen möchte, muss man nicht unbedingt wissen, wie ein spezieller Lichtvorhang oder ein Nachtsichtgerät funktioniert – das erlernt man im Laufe der Ausbildung. Allerdings muss man vorher natürlich das Abitur bestanden haben. Für ein Studium an einer Fachhochschule reicht die so genannte Fachhochschulreife. Man sollte außerdem großes Interesse an drei Naturwissenschaften mitbringen: Biologie, Chemie und vor allem Physik. Auch mathematische Fachkenntnisse sind unabdingbar. Das Gleiche gilt für den sicheren Umgang mit Computern und moderner Software. Und weil Ingenieure weltweit agieren, sollte man auf jeden Fall über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Weitere Fremdsprachenkenntnisse sind natürlich empfehlenswert. Gefragt sind auch Kreativität, Teamgeist, Zielstrebigkeit sowie verantwortungsbewusstes Denken und Handeln.
Studieninhalte
Bei vielen Ingenieur-Studiengängen muss man entweder vor oder während des Studiums mehrmonatige Berufspraktika absolvieren. In der Regel dauern diese ungefähr drei Monate. Je nach Fachrichtung und Fachhochschule variieren die Zeiten zwischen eineinhalb und zwölf Monaten. Abiturienten oder Realschulabsolventen haben bessere Chancen, wenn sie durch die so genannten Vorpraktika etwas Berufserfahrung sammeln, die sie im Studium nach vorne bringt. Bei Studienanfängern, die bereits eine Ausbildung oder andere relevante Berufstätigkeiten gemacht haben, wird diese Zeit auf das Praktikum angerechnet. Außerdem wurde seit der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge die theoretische und praktische Ausrichtung des Studiums an verschiedenen Einrichtung aneinander angepasst. Wichtig wäre aber die Überlegung, ob man direkt nach dem Bachelor-Abschluss in den Beruf starten möchte, oder ob man doch durch den Mastertitel mehr Wissen erwerben möchte, um später höhere Karrierechancen zu haben oder im wissenschaftlichen Unibetrieb weiterarbeiten zu können. Wer noch schneller aktiv werden möchte, kann auch über ein duales Studium nachdenken. Dabei genießt man sowohl die Ausbildung in der Wirtschaft als auch ein Studium in der Universität, sodass in kurzer Zeit eine gute Qualifikation in Theorie und Praxis entsteht und man von Anfang schon an Geld verdient.